Weinig holt Werkzeugproduktion nach Tauberbischofsheim

Weinig hat die Teilefertigung von Bearbeitungs-Werkzeugen für seine Hobel- und Profiliermaschinen aus der Schweiz nach Tauberbischofsheim verlagert.

Mit diesem Schritt ist die gesamte Werkzeug-Kompetenz des Weltmarktführers in Maschinen und Anlagen für die Massivholzbearbeitung am Stammsitz konzentriert. Bisher war hier schon die Entwicklung und Konstruktion aller Werkzeuge sowie die Fertigung von Sonderwerkzeugen angesiedelt. Neben einer höheren Effizienz hat die Neuorganisation auch Auswirkungen auf die Beschäftigung: 12 neue Arbeitsplätze wurden im Rahmen der Produktionserweiterung geschaffen. „Wir freuen uns, dass durch unsere Strategie der Standort-Konzentration auch die Menschen in der Region profitieren“, zeigte sich Weinig-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Pöschl zufrieden.

Die Maschinen zur Produktion der Werkzeuge wurden weitgehend vom Werk La-Chaux-de-Fonds in der Schweiz übernommen. Hinter dem nüchternen Fakt verbirgt sich eine logistisch aufwändige Operation, die nach einer intensiven Planungsphase den Abbau, Transport und anschließenden Wiederaufbau der größtenteils schwergewichtigen Metall-Riesen umfasste. Insgesamt wurden rund 200 Tonnen Maschinen und Werkstattausstattung mit 19 LKW-Ladungen bewegt. Trotzdem konnten die Maschinen in kürzester Zeit wieder in Betrieb genommen werden. Im Einzelnen handelt es sich um Maschinen und Anlagen zur Drehbearbeitung, Fräsbearbeitung, für das so genannte Räumen und Schleifen sowie um diverse Arbeitsplätze zur Montage der Werkzeuge. „Die Toleranzen für die Herstellung liegen je nach Ausführung bei wenigen hundertstel bzw. gar tausendstel Millimetern“, berichtet Marco Heller, Leiter des Profitcenters Fertigung bei Weinig. Die Genauigkeit der Werkzeuge ist ein Garant für die außergewöhnlich gute Bearbeitungsqualität der Weinig-Maschinen. Zum Beispiel zerspant das patentierte PowerLock-Werkzeug mit Drehzahlen von bis zu 12.000 UpM, was im Vergleich zu herkömmlichen Werkzeugen eine höhere Laufmeter-Leistung bei noch besserem Oberflächenfinish des Werkstücks erlaubt.

Verwendung finden die Bearbeitungs-Werkzeuge im Kernprodukt des Unternehmens, den Hobel- und Kehlautomaten. Als Weltmarktführer für Maschinen und Anlagen zur Massivholzbearbeitung hat Weinig einen großen Bedarf an hochwertigen Bearbeitungs-Werkzeugen. Weltweit sind rund 80.000 Hobel- und Profiliermaschinen bei Holzbearbeitern aus Handwerk und Industrie im Einsatz. „Werkzeug, Werkzeug-Schleifmaschine und Kehlautomat bilden bei uns seit 40 Jahren eine Einheit, die uns eine Alleinstellung auf dem Markt sichert“, betont Wolfgang Pöschl die Bedeutung der System-Kompetenz für Weinig. „Durch die Konzentration des Werkzeug-Bereichs in Tauberbischofsheim bauen wir diese Position aus“. Seit der Produktionsverlagerung wurden bereits über 4.300 Präzisions-Werkzeuge in 525 verschiedenen Ausführungen in Tauberbischofsheim hergestellt. Die Produktionsleistung konnte im Vergleich zum Standort Schweiz deutlich verbessert werden. Eine klare Aufwärtstendenz weist nach der Produktions-Verlagerung auch der Auftragseingang für Werkzeuge auf. „Wir sind zuversichtlich, dass die Entscheidung für Tauberbischofsheim dem Standort spürbare wirtschaftliche Impulse geben wird“, kommentiert Wolfgang Pöschl die Entwicklung.

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Die Produktion von Präzisions-Bearbeitungswerkzeugen stellt hohe Anforderungen an Mensch und Maschine